WOHLRIECHENDES VEILCHEN - VIOLA ODORATA

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Familie: Veilchengewächse - Violaceæ

Das Wohlriechende Veilchen ist eine ausdauernde, fast kahle Pflanze, die in milden Gegenden bis zu 10 cm hoch werden kann. Von den Veilchen gibt es 23 Gattungen und davon 830 verschiedene Arten, die in den Tropen sogar baumartige Formen annehmen können. Die Pflanze besitzt keinen Stängel, stattdessen treibt sie bis zu 20cm lange oberirdische bewurzelte Ausläufer aus. Die herzförmigen, gestielten Blätter sind streubehaart und am Rande leicht gezähnt. Die tiefvioletten Blüten sitzen auf einem behaarten Stiel und verströmen einen starken Duft. Die Kelchblätter sind spitz lanzettlich und am Grunde mit einem zuckerhaltigen Anhängsel versehen. Das unterste der dunkelvioletten Kronblätter ist mit einem nektarführenden Sporn besetzt. Die im Frühjahr blühende Pflanze lockt mit ihrer ausdrucksvollen Erscheinung und dem starken Duft zahlreiche Insekten zur Fortpflanzung an. Oft erblüht das Veilchen ein zweites Mal im Hochsommer. Die Samen reifen dann zu einer kugelartigen, aufspringenden Kapsel mit 3 Klappen heran die sehr oft von den Ameisen verbreitet werden. Das Wohlriechende Veilchen enthält Saponine, ätherische Öle, viele Schleimstoffe und organische Säuren. In den Blüten befinden sich Verbindungen von Salizylsäure, in der Wurzel hingegen das Alkaloid Odoratin.

Anwendung

Das Wohlriechende Veilchen wird bei Kopfschmerzen, Rachenentzündungen, Fieber, Husten, Keuchhusten, Bronchitis, Bronchialverschleimung, Erkältung, Mundschleimhautentzündung, hohem Blutdruck, Rheuma, Gicht, Arthritis, allgemeiner Unruhe, Schlaflosigkeit, Nervosität, nervösem Herzrasen mit Angstzuständen, Magenverstimmung und Hauterkrankungen angewandt. Weiter wurde diese Frühjahrspflanze bei Geschwüren, Pickeln, Abszessen, Quetschungen, Ohrenschmerzen, Augenentzündungen, Blasen- und Nierenentzündungen sowie bei Brennen der Harnröhre eingesetzt.