SALBEI - SALVIA OFFICINALIS L.
ZurückFamilie: Lippenblütengewächse - Lamiaceæ
Der Echte Salbei ist im gesamten Mittelmeerraum heimisch. Die Blätter des bis zu 50 cm hoch wachsenden Halbstrauches werden in der Küche zum Würzen von Fleisch- und Fischgerichten verwendet. Die Pflanze beinhaltet ätherisches Öl, Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide und wirkt auch konservierend. Die Blätter des Echten Salbeis ein ätherisches Öl, das reich an Thujon ist. Es besitzt gute antimikrobielle Wirkungen und hemmt das Wachstum von Pilzen. Die Gerbstoffe wirken adstringierend. Der Muskatellersalbei hingegen ist eine kräftige zwei- bis mehrjährige Pflanze, wird bis zu 1 m hoch, mit großen graugrünen Blättern und bläulich weißen Blüten, die über rötlichen bis violetten Tragblättern sitzen. Die Pflanze findet man in Südeuropa, Türkei bis Israel, Transkaukasien, Kasachstan, Iran und Afghanistan. Sehr häufig wird sie auch für die Gewinnung von ätherischem Öl angebaut. Der Gattungsname Salvia leitet sich vom lateinischen „salvus“ (heilen) ab; mehrere Arten werden medizinisch genutzt. Bekannt sind auch Salvia triloba, S. officinalis, S. fruticosa und S. elegans, S. rutilans, S. greggi. In China verwendet man die Wurzeln des Rotwurzel-Salbei (S. miltiorrhiza) bei Kreislaufproblemen. S. africana-caerulea und andere Arten sind traditionelle Erkältungs- und Grippemittel in Südafrika. Eine botanisch als S. divinorum bekannte Kulturform wird in Mexiko als Rauschpflanze genutzt.
Anwendung
Salbeiaufgüsse oder Zubereitungen aus Salbei sind ein ausgezeichnetes Mittel gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum aller Art. Er ist Bestandteil vieler Gurgellösungen, Tinkturen zum Pinseln des Zahnfleisches und auch Halsbonbons. Durch das Kauen der frischen Blätter bekämpft man Mundgeruch. Innerlich eingenommen helfen Salbeizubereitungen gegen Verdauungsbeschwerden und übermäßiges Schwitzen. Die in der Volksmedizin angegebenen Wirkungen z.B. Senkung des Blutzuckers, Hemmung der Milchsekretion und Erleichterung des Abstillens sind unbewiesen. Muskateller-Salbei ist besonders beliebt zur Behandlung von Wunden, Verdauungsstörungen, Harnwegs- und Menstruationsproblemen; das ätherische Öl gewinnt in der Aromatherapie an Bedeutung. S. sclarea wird ähnlich wie Salvia officinalis genutzt, gilt aber als weniger wirksam. Das Öl wird in Seifen und Parfums (auch in Kölnisch Wasser) verarbeitet und ist in alkoholischen Getränken, wie Wermutwein und Likören, enthalten.
Wichtige Hinweise
Das Thujon besitzt bei höherer Dosierung toxische Wirkungen. Daher sollte man Salbeiaufgüssen oder Zubereitungen aus Salbei nicht in höheren Dosen oder über längere Zeiträume einnehmen. Bei Überdosierungen (mehr als 15 g Salbeiblätter pro Tag) oder der Einnahme insbesondere des ätherischen Öls oder alkoholischer Extrakte über längere Zeit können toxische Wirkungen des Thujons auftreten. Diese äußern sich in beschleunigtem Herzschlag, Hitzegefühl, Krämpfen und Schwindelgefühl.