KRAUSE MINZE – MENTHA SPICATA VAR. CRISPA

Zurück

Familie: Lippenblütengewächse - Lamiaceæ

Die Krause Minze wird zur Blütezeit 30 cm bis 60 cm hoch und ähnelt im Aussehen der Pfefferminze. Anders als die Pfefferminze enthält die Krause Minze kein Menthol. Beim Zerreiben der Blätter entsteht ein intensiver Duft nach Spearmint (Kaugummi). Minzen sind meistens aromatische, behaarte, mehrjährige krautige Pflanzen mit unterirdischen Ausläufern (Stolonen). Die gesägten Blätter sind gegenständig. Die Blüten der Minzen sind klein, meistens weißlich oder rosa. Die Oberlippe ist meist so groß wie einer der drei Lappen der Unterlippe. Hierdurch scheint die Blüte fast regelmäßig vierspaltig. Die Blüten sind in größtenteils vielblütigen Scheinquirlen angeordnet, die unterbrochene Scheinähren mit laubigen Tragblättern oder dichte Scheinähren mit kleinen Hochblättern bilden.

Geschichte

Die Pflanzen der Gattung Mentha sind seit den ältesten Zeiten als Küchengewürz und als Heilmittel bekannt, und wurden auch angebaut. Pflanzenreste in ägyptischen Gräbern sowie die Angaben in der Bibel, in der Minze als Zehentenabgabe erwähnt wird, belegen diese Annahme. Dass den alten, im Mittelmeerraum ansässigen Völkern Minzenarten bekannt waren, stimmt mit den heutigen Ansichten der Botaniker über die Heimat der Mentha - Arten überein, die in Europa im Mittelmeerraum, in Asien, in China, also allgemein in den nördlichen gemäßigten Zonen, vermutet wird. Die damals angebauten Minzen waren wahrscheinlich verschieden von den heute kultivierten Arten. Ein schlüssiger Beweis für diese Vermutung ist jedoch nicht möglich, da in den alten Schriften nähere Beschreibungen der Pflanzen fehlen.

Arten und Sorten

Die Arten dieser bevorzugt gemäßigte Klimate bewohnenden Gattung Mentha sind schwer einzuteilen und bilden auch leicht Hybriden, die sich durch Ausläufer (Stolonen) vermehren und bisweilen die Stammarten verdrängen. Je nach Autor unterscheidet man 20 bis 30 Arten. Die als Gewürz interessanten Minzenarten führen oft Bezeichnungen, die auf die Geschmackähnlichkeit mit anderen Pfl anzen hinweisen:

  • Apfelminze (M. suaveolens) – Apfelkuchen-Duft
  • Basilikum-Minze – Basilikum-Duft
  • Bergamott-Minze (M. x piperita var. citrata) - Bergamott-Duft
  • Orangenminze (M. x piperita var. citrata) - Orangen-Duft
  • Zitronenminze - (M. x piperita var. citrata) - Zitronen-Duft
  • Schokolademinze (M. x piperita var. piperita) Minz-Schokolade-Geruch
Die Minzen werden schon seit langem in Gärten angebaut. Karl der Große schrieb bereits im Jahre 812 drei Minzearten für den Anbau in Gärten in seinem Reich vor: Wasserminze (M. acquatica), Ährenminze oder auch Waldminze genannt (M. spicata) oder Krause Minze (M. spicata var. crispa), Rossminze (M. longifolia).

Anwendung

Das Kraut der Krausen Minze wird zur Gewinnung des ätherischen Öls angebaut, das zur Geschmacksverbesserung von Kaugummis, Mundwässern und Zahnpasten eingesetzt wird. Das ätherische Öl enthält wie der Kümmel hauptsächlich Carvon. Daher eignen sich die Blätter zur Behandlung von Blähungen und Verdauungsbeschwerden. Da die Krause Minze kein Menthol enthält, wird der Aufguss auch von Kindern gut vertragen. Die Frischpflanze wird zudem zur Aromatisierung von Tee verwendet. Das ätherische Öl wird gerne bei Erkältungskrankheiten angewandt.