PFEFFERMINZE – MENTHA X PIPERITA L.

Zurück

Familie: Lippenblütengewächse - Lamiaceæ

Die erste genaue Beschreibung der heutigen Pfefferminze stammt von Ray aus dem Jahre 1696. Die Pfefferminze ist eine Kreuzung aus Bachminze (M. aquatica) und Krause Minze (M. spicata) und kann sortenrein nur durch Ausläufer oder Stecklinge vermehrt werden. Weiterhin unterscheidet man dunkelgrüne und hellgrüne Typen. Am bedeutendsten ist heute noch die in England entwickelte Sorte „Mitcham“. Die Pflanze wird 50 cm bis 90 cm hoch, der meist kahle Stängel ist häufig violett unterlaufen und die Blätter duften beim Zerreiben charakteristisch nach Menthol. Die in Scheinähren stehenden Blüten sind blassrot bis violett gefärbt. Offizinell genutzt werden die Blätter und das daraus gewonnene ätherische Öl. Sogenannte Minzöle wie z.B. das Japanische Pfefferminzöl, zeichnen sich durch einen hohen Mentholgehalt aus und werden aus in China, Indien und Brasilien kultivierten Unterarten der Ackerminze (Mentha arvensis var. piperascens oder var. glabrata) gewonnen.

Anwendung

Die Pfefferminze enthält ätherische Öle, deren Zusammensetzung stark vom Entwicklungstand (balsamischer Zeitpunkt) der Blätter bei der Ernte abhängt. Als Hauptbestandteile sind Menthol, Menthon und Menthylacetat zu nennen. Ferner enthält die Pflanze Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren und Flavonoide. Die ätherischen Öle wirkten krampflösend und blähungstreibend und steigern die Gallensekretion. Ferner kennt man eine antiseptische Wirkung. Pfefferminzaufguss eignet sich daher zur Behandlung von krampfartigen Beschwerden im Magen- und Darmbereich, Vedauungsbeschwerden und Blähungen sowie von Spannungskopfschmerzen. Das insgesamt stärker wirkende Pfefferminzöl wird auch äußerlich zur Behandlung bei Muskel- und Nervenschmerzen, Mundschleimhautentzündungen und Erkältungskrankheiten verwendet. Pfefferminzöl selbst besitzt keine abschwellende Wirkung auf die Nasenschleimhaut, jedoch wird bei Schnupfen das Gefühl einer besseren Nasenatmung vermittelt, was vermutlich auf die kühlende Wirkung (porenerweiterndes Gefühl von Kälte) des Menthols zurückzuführen ist. Im kosmetischen Bereich werden die Inhaltsstoffe der Pfefferminze Zahnpasten, Mundwässern und Körperpflegeprodukten zugesetzt. Ferner werden sie auch als Geschmackskorrigens oder Gewürz in der Lebensmittel- und Süßwarenindustrie eingesetzt. Pfefferminzaufguss eignet sich auch als erfrischendes Getränk.

Wichtige Hinweise

Mentholhaltige ätherische Öle dürfen bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Leuten nicht im Hals- und Gesichtsbereich oder zur Inhalation verwendet werden!