ZITRONENMELISSE - MELISSA OFFICINALIS
ZurückFamilie: Lippenblütengewächse - Lamiaceæ
Die ursprünglich im östlichen Mittelmeergebiet und Kleinasien beheimatete Zitronenmelisse wird schonseit dem griechisch-römischen Altertum als Heilpflanze, aber auch als „Bienenweide“ (Melissa = griechisch Biene) verwendet. Die ausdauernde Pflanze wird bis zu 70 cm hoch, die Blätter riechen und schmecken vor der Blüte zitronenartig. Die gestielten, am Rand gesägten Blätter sind am 4-kantigen Stängel kreuz gegenständig angeordnet. Die kleinen, blassen Lippenblüten sitzen in den Blattachseln. Die Zitronenmelisse kann leicht mit der Zitronenkatzenminze (weiße Melisse) verwechselt werden. Für Heilwecke werden die Blätter und das daraus gewonnene ätherische Öl genutzt. Zum Veredeln von Süßspeisen und Getränken eignet sich die Zitronenmelisse vorzüglich.
Anwendung
Verwendet werden die vor der Blüte gesammelten und getrockneten Blätter. Diese Heilpflanze enthält neben den typischen Lippenblüten-Gerbstoffen und Phenolsäuren (Rosmarinsäure), ein ätherisches Öl mit den Terpenaldhyden Citral, Citronellal und Geranianiol, die für den zitronenartigen Geruch verantwortlich sind. Die Melisse wirkt krampflösend, beruhigend und antiviral. Sie wird daher alleine oder in Kombination mit anderen beruhigend wirkenden Pflanzenauszügen bei nervös bedingten Einschlaf - sowie funktionellen Magen- und Darmstörungen eingesetzt. Äußerlich werden Zubereitungen aus Melissenblättern in Form von Salben zur Behandlung von Herpesinfektionen der Haut (Fieberbläschen) angewandt. Als Gewürz und zur Gewinnung von Kräutersäften werden wegen des hohen Gehaltes an Citral und Citronellal vor allem frische Blätter oder Triebspitzen verwendet. In der Aromatherapie wird Melissenöl bei Unruhezuständen und Schlaflosigkeit verwendet.
Hinweis
Bei höherer Dosierung kann es zur Beeinträchtigung der Reaktionsfähigkeit kommen; dies sollte z.B. beim Lenken von Kraftfahrzeugen berücksichtigt werden.