LIEBSTÖCKL – LEVISTICUM OFFICINALE
ZurückFamilie: Doldenblütengewächse Apiaceae - Umbelliferæ
Die Pflanze stammt ursprünglich aus Asien, dem Orient und Osteuropa. Mittlerweile ist sie in ganz Europa und auch Nordamerika anzutreffen. Liebstöckel oder Suppenkraut ist eine bis zu 2 m hoch wachsende, ausdauernde Staude mit sellerieähnlichem Geruch. Der Stängel ist aufrecht, röhrig, am Grunde bis etwa 4 cm dick und trägt oberhalb aufrecht abstehende Seitentriebe. Die großen, dunkelgrünen Blätter sind 2- bis 3-fach fiedrig zerschnitten. Die kleinen, blassgelben Blüten stehen in deutlichen Doppeldolden. Während die Wurzel medizinisch und in der Likörindustrie Verwendung findet, sind Früchte und Kraut eher als Gewürz üblich.
Anwendung
Die Wurzeln sind reich an ätherischem Öl, dessen Zusammensetzung sich je nach Reife und Alter der Pflanze unterscheidet. Das Öl enthält als charakteristische Geruchskomponente Alkylphthalide, darunter Ligustilid, für das eine krampflösende, beruhigende und wassertreibende Wirkung beschrieben ist. Die Liebstöckelwurzel wird daher zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung von Nierengrieß angewandt. Volkstümlich wird Liebstöckl als Gewürz und zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, wie Blähungen, Völlegefühl und Aufstoßen, verwendet. Obwohl für diese Wirkungen keine Untersuchungen vorhanden sind, sind sie aufgrund des schwach bitteren Geschmacks plausibel. Die Liebstöckelwurzeln werden in der Lebensmittelindustrie zur Herstellung und Aromatisierung von Gewürzextrakten, Likören und Magenbittern eingesetzt, das ätherische Öl wird als Duftträger in wertvollen Parfüms verwendet.
Wichtige Hinweise
Die in der Pflanze enthaltenen Furanocumarine können bei Hautkontakt - in Verbindung mit Sonnenlicht - Entzündungen bis hin zu Verbrennungen auf der Haut hervorrufen. Diese Reaktionen sind bei äußerlicher Anwendung bekannt, auch eine längere innerliche Anwendung kann zu solchen Dermatosen führen. Bei längerer Anwendung sollte auf intensive Sonnenbäder und auf UV-Bestrahlung verzichtet werden!
Nicht während Schwangerschaft und Stillzeit anwenden!
Nicht anwenden bei Ödemen aufgrund eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit oder bei Erkrankungen der Niere!
Die Verwendung als Gewürz erscheint jedoch unbedenklich.