WALDMEISTER – GALLIUM ODORATUM

Familie: Rötegewächse - Rubiaceæ

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Der Waldmeister wächst in schattigen, feuchten Buchen- und Tannenwäldern und wird bis zu 30 cm hoch. Er lässt sich leicht an den quirlig angeordneten Blättern erkennen. Die Pflanze blüht Ende April bis Mai und wird dann zur Herstellung von Maibowle verwendet. Der typische Waldmeistergeruch entsteht erst beim Trocknen.

Anwendung

In der Volksmedizin wurde der Waldmeister zur Behandlung von nervösen Unruhezuständen, Erkrankungen von Lunge, Magen, Darm, Leber, Galle und Niere, ferner bei Venenerkrankungen verwendet. Die Wirksamkeit des Waldmeisters ist wissenschaftlich nicht belegt, daher kann die Anwendung nicht empfohlen werden. Bereits beim Welken entsteht aus dem Glycosid Melilotosid das für den Waldmeistergeruch verantwortliche Cumarin. Dieser Inhaltsstoff steht im Verdacht, bei Langzeitanwendung oder höherer Dosierung Leberschäden auszulösen, daher darf Cumarin seit den 80iger Jahren nicht mehr in der Lebensmittelindustrie verwendet werden. Cumarin ist möglicherweise zur Behandlung von Lymphödemen geeignet. Vom Cumarin leiten sich stark wirksame Substanzen ab, die zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt werden (4-Hydroxycuamrinderivate).

Wichtige Hinweise

Bei gelegentlicher Anwendung in normaler Dosierung sind keine Risiken bekannt. Die Einnahme hoher Mengen kann akut zu Kopfschmerzen führen, speziell wenn Waldmeistergetränke abends getrunken werden. Das in der Pflanze durch den Welkvorgang entstehende und für den typischen Waldmeistergeruch verantwortliche Cumarin steht im Verdacht, bei längerer Anwendung Leberschäden verursachen zu können. Dies führte 1981 zum Verbot, Cumarin als Aromastoff Lebensmitteln zuzusetzen.