MOENCH - SONNENHUT - ECHINACEA ANGUSTIFOLIA, PALLIDA NUTT., PURPUREA
ZurückFamilie: Korbblütenwächse - Asteraceæ
Der Sonnenhut ist in Nordamerika heimisch und wurde schon von den Indianern als Heilpflanze geschätzt. Heutzutage wird er aber auch in Europa als Zier- und Heilpflanze angebaut. Je nach Art wird der Sonnenhut bis zu 150 cm hoch (Purpur-Sonnenhut). Charakteristisch sind seine Blüten mit den nach unten geschlagenen Blütenblättern (hauptsächlich bei Echinacea pallida) und dem einem Igel ähnelnden Blütenkopf. Der schmalblättrige sowie der blassblütige Sonnenhut sind vom Aussehen sehr ähnlich und unterscheiden sich vor allem in der Wuchshöhe. Der schmalblättrige Sonnenhut (E. angustifolia) erreicht nur eine Höhe von 50 cm, während der blassblütige bis zu 120 cm hoch wird. Die Pollenkörner sind bei purpur- und schmalblättrigem Sonnenhut gelb, beim blassblütigem weiß.
Anwendung
Die Inhaltsstoffe des Sonnenhutes werden zur Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte verwendet. Aufgüsse aus dem Kraut des Purpur-Sonnenhuts werden auch zur Wundbehandlung eingesetzt. Welchen Inhaltsstoffen die immunstimulierende Wirkung zuzuschreiben ist oder ob sie das Ergebnis des Zusammenspiels der einzelnen Komponenten ist, ist noch nicht genau bekannt. Als wirksame Bestandteile werden Polysaccharide, Kaffeesäurederivate, Polyacetylene und Alkylamide ungesättigter Fettsäuren angeführt. Diese Stoffe finden sich in ähnlicher Zusammensetzung in allen Sonnenhutarten. Am besten untersucht sind jedoch Zubereitungen aus dem Purpur-Sonnenhutkraut und der Wurzel des blassblütigen Sonnenhutes. Die Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte beruht auf einer Stimulierung des Immunsystems. Die festgestellten antiviralen Effekte scheinen nicht auf einer virenabtötenden Wirkung zu beruhen, sondern auf einer Hemmung des Eindringens von Viren in die Zelle. Dies kann möglicherweise in der frühzeitigen Behandlung einer Herpes simplex Infektion (Lippenbläschen) mit einer Salbe hilfreich sein. Da über das wirksame Prinzip noch so wenig bekannt ist und sich die Sonnenhutpräparate auch aufgrund der verschiedenen Herstellungsmethoden unterscheiden können, ist ein direkter Vergleich untereinander nur schwer möglich. Sonnenhutpräparate werden häufig zur Vorbeugung und Verkürzung der Erkrankungsdauer von Erkältungen (Husten, Harnweginfektionen) und bei Infektionsanfälligkeit empfohlen. Der beste Erfolg wird bei frühzeitiger Anwendung, also zu Beginn der ersten Krankheitszeichen, erzielt.
Wichtige Hinweise
Bei der Anwendung sind spezielle Beschränkungen zu beachten. Bei schweren chronischen Erkrankungen, wie Tuberkulose, Leukosen, Kollagenosen, multipler Sklerose und anderen Autoimmunerkrankungen sowie bei AIDS und HIV-Infektion wird eine Anwendung aufgrund allgemeiner Überlegungen nicht empfohlen. Eine Anwendung über längere Zeit (mehr als 8 Wochen) ist zu vermeiden, da eine Stimulierung der Abwehrkräfte nur begrenzt möglich ist.