SCHNITTLAUCH – ALLIUM SCHOENOPRASUM L.

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Familie: Zwiebelgewächse - Alliaceæ

Der Schnittlauch ist eine mehrjährige Pflanze und bildet aus einem Wurzelballen lange röhrenformige Sprossen. Schnittlauch wird 15 bis 45 cm hoch und bildet im Sommer violette Blüten. Die Pflanze stammt aus dem Norden; ihr Ursprung liegt in Kanada und Sibirien. Während der Eiszeit war die Bering-Straße Festland, so dass viele Arten von Pflanzen sowohl im nördlichen Amerika als auch in Sibirien vorkommen. Schnittlauch findet man in Tallagen bis ins Hochgebirge (bis 2600 m); er bevorzugt Quellmoore, feuchte Wiesen und steinige Hänge. Schnittlauch ist kalkliebend. Schnittlauch enthält viel Vitamin A, B und C. Der Vitamin-C-Gehalt der frischen Pflanze beträgt 130,5 mg pro 100 g Frischegewicht. 100 g der Pflanze enthalten im Schnitt 27 kcal, 6,0 g Ballaststoffe, 1,6 g Kohlenhydrate, 0,7 g Fett, 3,6 g Eiweiß und 86 g Wasser.

Anwendung

Schnittlauch wirkt bakterienhemmend, anregend auf Appetit und Verdauung, reguliert schonend erhöhten Blutdruck, beugt Tumoren und Blutverklumpung vor und senkt den Cholesterinspiegel. Schnittlauch verhindert die Ansammlung von Wasser im Gewebe und die Bildung von Harnsäure. Er wirkt schleimlösend und stärkt das Verdauungssystem und den Kreislauf. Leonhard Fuchs, bekannter Kräuterarzt im 16. Jahrhundert, empfahl Schnittlauch, zusammen mit Weihrauch und Essig, zur Wundbehandlung und bei Trunkenheit. Vom Schnittlauch werden nur die oberirdischen Pflanzenteile geerntet, wobei auch die violette Blüte (für Blütensalate) essbar ist. Die langen Blätter werden tief abgeschnitten und treiben das ganze Jahr über nach. Der Geschmack von Schnittlauch ist zwiebelartig, aber erheblich feiner als beispielsweise bei Zwiebel oder Lauch. Schnittlauch wird frisch, getrocknet, gefriergetrocknet und eingefroren verwendet, und kann Salaten, Suppen, Omeletten, Frischkäse oder Quark beigegeben werden. Er lässt sich gut mit Petersilie, Kerbel und Estragon kombinieren und ist Bestandteil der “fines herbes” der französischen Küche.

Schnittlauch im Aberglauben

Ein Sträußchen frisch erblühte Schnittlauchblumen am Fenster halten Unglück fern. In vielen Gegenden gehört der Schnittlauch zu den Kräutern, die man in der Gründonnerstagssuppe mitaß, damit man das Jahr über gesund blieb. Die Mönche in den Klöstern und Abteien sollen Schnittlauch auch deswegen so gerne in ihren Klostergärten angebaut haben, weil er als Mittel gegen die Hexerei galt.

Die verwandten Arten

Schnittknoblauch Allium tuberosum L.

Der Schnittknoblauch ist eine Kreuzung aus Schnittlauch und Knoblauch - wie der Name bereits andeutet. Äußerlich erinnert der Schnittknoblauch stark an Schnittlauch. Allerdings ist er insgesamt etwas größer als der Schnittlauch und hat platt gedrückte Blätter. Schnittknoblauch stammt vermutlich ursprünglich aus Asien. Er wird jedoch heute weltweit angebaut. Man verwendet den Schnittknoblauch am besten frisch, er kann jedoch auch in kleine Röllchen geschnitten und mit etwas Wasser in einer Eiswürfelschale eingefroren werden. Zum Trocknen ist der Schnittknoblauch wenig geeignet, da er durch das Trocknen sein Aroma verliert.