MEERRETTICH - AMORACIA RUSTICANA
ZurückFamilie: Kreuzblütengewächse - Brassicaceæ - Cruciferaceæ
Der Meerrettich wird bis zu 1,5 m hoch. Diese Staude ist in Europa teilweise verwildert, stammt ursprünglich vom Schwarzen Meer und kam im Mittelalter nach Mitteleuropa. Er wird vor allem zur Gewinnung des als Gewürz beliebten Tafelmeerrettichs in geeigneten Gebieten angebaut. Die ausdauernde Pflanze bildet einen bis mehrere kantige, gefurchte Stängel, die sich im oberen Teil ästig verzweigen. Die kleinen, wohlriechenden, weißen Kreuz-Blüten sitzen in, aus zahlreichen Trauben zusammengesetzten, Blütenständen. Die fleischige, scharf und reizend schmeckende Wurzel wird im Herbst und Frühjahr geerntet und getrocknet oder frisch als Gewürz oder zu medizinischen Zwecken verwendet. Der scharfe Geschmack und die auf die Schleimhäute reizende Wirkung gehen auf den Gehalt an Senfölen zurück. Die flüchtigen Senföle entstehen aus ihren Vorstufen, den Glucosinolaten, durch enzymatischen Abbau bei Verarbeitung der Wurzel und wirken keimtötend gegen Bakterien. Wegen ihrer Reizwirkung auf die Schleimhäute kommt es örtlich zu einer vermehrten Durchblutung.
Anwendung
Meerrettich enthält auch die Vitamine C und B1 sowie Enzyme und Flavonoide. Innerlich eingenommen wird der Meerrettich gegen Erkältungskrankheiten und zur unterstützenden Behandlung bei Infektionen der ableitenden Harnwege verwendet. Zubereitungen aus Meerrettich können äußerlich zur Behandlung von Muskelschmerzen eingesetzt werden, wobei der Gehalt an Senfölen 2% nicht überschreiten darf, da es sonst zu starken Hautreizungen kommen kann. Verbreitet ist die Verwendung von Meerrettich zum Würzen von Saucen, Fleisch und Fischgerichten. Da die Senföle leicht flüchtig sind, sollte Meerrettich erst kurz vor dem Servieren den abgekühlten Speisen zugesetzt werden. Getrockneter Meerrettich muss vor Verwendung in lauwarmen Wasser eingeweicht werden, damit sich die Senföle bilden können.
Wichtige Hinweise
Nicht verwenden bei Magen - oder Darmgeschwüren, entzündlichen Darmerkrankungen und bei akuten oder chronischen Entzündungen der Nieren! Keine Anwendung bei Kindern unter vier Jahren! Der Gehalt an Senfölen sollte 2 % nicht überschreiten, da es sonst zu starken Hautreizungen kommen kann.