SCHAFGARBE - ACHILLEA MILLEFOLIUM L.
ZurückFamilie: Korbblütenwächse - Asteraceæ
Die Bezeichnung Schafgarbe umfasst zahlreiche, äußerlich kaum zu unterscheidende Pflanzen, die botanisch die Achillea-millefolium-Gruppe bilden. Die Pflanzen werden bis zu 1,5 m hoch und besitzen mehrfach fiederschnittige Blätter. Die kleinen Blütenköpfchen aus weißen oder rosafarbenen Zungenblüten sitzen in Doldenrispen. In der Zusammensetzung der gebildeten Inhaltsstoffe können sich die einzelnen Arten unterscheiden. So gibt es z. B. Stämme, die Proazulene bilden, während dies bei anderen nicht der Fall ist. Medizinisch verwendet werden die Blüten oder das Kraut. Die Schafgarbe (Kraut und Blüten) enthält ein ätherisches Öl, dessen Gehalt und Zusammensetzung je nach Herkunft, Erntezeitpunkt und zugrunde liegender Arten variieren kann. Teilweise überwiegen Monoterpene, wie Campher und Cineol, teilweise Sesquiterpene, wie z.B. Guaianolide, zu denen die Proazulene wie z.B. das Achillicin gehören, aus denen sich bei der Destillation Chamazulen bildet.
Anwendung
Die Anwendungsgebiete entsprechen weitgehend denen der Kamillenblüten. Die Wirkungen sind: entzündungshemmend, krampflösend, antibakteriell und fördernd auf die Gallensekretion. Innerlich werden Schafgarbenzubereitungen bei Appetitlosigkeit und leichten, krampfartigen Beschwerden der Verdauungsorgane (Entzündungen, Durchfälle, Krämpfe) angewandt. Äußerlich in Form von Sitzbädern bei funktionellen Unterbauchbeschwerden der Frau und in Form von Umschlägen oder Spülungen bei entzündlichen Erkrankungen der Haut und Schleimhäute. In der Volksheilkunde werden Zubereitungen aus der Schafgarbe zur lokalen Blutstillung verwendet. Die Wirksamkeit ist jedoch nicht belegt.
Wichtige Hinweise
Keine Anwendung bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern (z.B. Arnika, Kamillenblüten, oder Ringelblumen)! Vor allem die äußerliche Anwendung kann bei bestimmten Personen zu allergischen Hautreaktionen (juckende, entzündliche Hautveränderungen, Bläschenbildung) führen. Es gibt keine Untersuchungen, die die Unbedenklichkeit belegen. Sie sind wegen der uneinheitlichen Zusammensetzung nur schwierig zu beurteilen.